Auf „Crash-Kurs“ - oder: Traue keiner Bilanz
Neigungskurs Politik an der Berufsakademie
Wie richtige Manager agierten die 16 Schülerinnen und Schüler, als sie auf Einladung der Professoren Schlottmann und Hoffmann einen Tag lang das betriebswirtschaftliche Gruppen-Planspiel „Crash-Kurs in Betriebswirtschaft“ durchführten.
Unter fachkundiger Leitung optimierten sie die Fertigung der erfundenen Gummibärchen-Factory. In drei Spieljahren mauserte sich die Firma zu einem modernen Betrieb: Es wurden neue Süßigkeiten in der Forschung besprochen, Rationalisierungen abgewogen und Kredite zurückgezahlt. Die Lagerhalle wurde abgebaut und stattdessen auf Just-in-time-Anlieferung umgestellt. Dabei zeigte sich, wie wichtig Bilanzen sind und wie leicht es ist, sie zu fälschen. „Ziel ist es, den Studenten die Geldgeschäfte eines Unternehmens näher zu bringen. Dabei setzen wir immer öfter auch auf Planspiele“, erklärte Professor Schlottmann. Die BA nutzt dabei die Angebote von Firmen, die sich auf solche Spiele spezialisiert haben. Auch Studenten, die sich in Seminaren sonst weniger engagieren, finden in den fiktiven Unternehmen ihren Platz und spielen auch schon mal die ganze Nacht durch. Die Schüler waren jedenfalls begeistert. „Hier kommen wir so nah an die Wirklichkeit heran, wie das im Unterricht kaum möglich ist“, schwärmte Mirjam U., die die Exkursion initiiert hatte. Sie studiert neben der Schule schon BWL und möchte nach dem Abitur so schnell wie möglich weiter studieren.
Immer häufiger ist die BA eine Alternative zur Universität, die Gebühren kostet, während man beim Studium an der BA gleichzeitig in einem Unternehmen arbeitet und schon Geld verdient. „Deshalb ist die Veranstaltung auch eine Möglichkeit, Schülern frühzeitig die BA näher zu bringen“, erklärte Professor Hoffmann. Am Ende hatte die fiktive Firma einigen Profit erwirtschaftet und die Schüler konnten stolz auf sich sein. Auch der Gemeinschaftkundelehrer Dr. Gabriel war zufrieden mit dem Lernfortschritt, obwohl in seiner Gruppe am meisten schief gelaufen war. „Die Schüler begreifen Neues gerade oft schneller als ich. Da muss man ganz schön aufpassen, um mitzukommen“, bekannte er am Rande. Zum Schluss gab es Lob vom Professor, denn die Schüler waren genauso gut wie die Studenten nach dem ersten Semester.