Der Frankreichaustausch im Schuljahr 2010/2011
Im Dezember 2010 besuchten uns 10 Mädchen des Collège Voltaire in Mannheim. Sie waren alle aus der 6. bzw. 7. Klasse und verbrachten eine Woche hier bei uns in den Familien. Gesprochen wurde dabei Deutsch und Französisch und auch Hände und Füße waren permanent im Einsatz.
Es war sehr kalt und einige französische Mädchen sahen zum ersten Mal in ihrem Leben Schnee! Natürlich machten wir sofort eine Schneeballschlacht und auch unsere Lehrerinnen bekamen hin und wieder – fast aus Versehen – etwas ab. Am meisten begeisterte unsere Gäste die deutsche Vorweihnachtszeit mit Plätzchen backen, den Weihnachtsmärkten und den geschmückten Straßen und Häusern. Auch unsere Ausflüge machten allen Spaß. So durften wir zum Beispiel im Mannheimer Nationaltheater einmal hinter die Kulissen schauen, verschiedene Kostüme und Bühnen bewundern und gewagte Hüte aufsetzen. In Frankfurt bestaunten wir im Senckenbergmuseum die ersten Dinosaurier und entdeckten im Goethehaus, wie Goethe dort im 18. Jahrhundert in den kleinen Räumen gelebt hat.
Im Mai 2011 stand dann unser Gegenbesuch in Frankreich an. Unsere Eltern brachten uns an den Frankfurter Flughafen, dort nahmen wir das Flugzeug und landeten nach einem anderthalbstündigen Flug in Nizza. Dort angekommen fuhren wir mit dem Bus in ein kleines Hotel, kochten gemeinsam Spaghetti mit Tomatensoße und machten mit unseren Lehrerinnen Frau Andreas und Frau Beck einen nächtlichen Spaziergang an der Strandpromenade. Am nächsten Morgen erkundeten wir, bewaffnet mit Stadtplänen, die Altstadt und picknickten am Strand, um anschließend mit dem Zug nach Toulon zu fahren. Am Bahnhof von Toulon wurden wir von unseren Gastfamilien und Austauschpartnerinnen mit großen Plakaten sehr herzlich empfangen und die Freude war bei allen riesengroß sich endlich wiederzusehen! Den Rest des Abends verbrachten wir in den Familien.
Am nächsten Morgen war der gemeinsame Treffpunkt an einem Einkaufszentrum, alle hatten schon viel zu erzählen. Nun wurden wir auf den großen, bunten Markt in der Altstadt geführt und erhielten ein Arbeitsblatt, das wir gemeinsam mit unseren corres ausfüllten. Es gab dort einige Sachen, die wir aus Deutschland nicht kannten, und einige von uns kauften auch gleich die ersten Souvenirs wie Lavendelseife oder Kräutermühlen, gefüllt mit Kräutern der Provence. Den Rest des Wochenendes verbrachten wir dann in den Gastfamilien. Einige besuchten einen Kletterpark, andere waren am Strand oder mit dem Boot unterwegs, so dass wir auch am Montagmorgen wieder viel Gesprächsstoff hatten.
An diesem Tag stand unser gemeinsamer Ausflug an, wir fuhren mit einem Bus in eine provenzalische Kleinstadt, Bormes les Mimosas. Die erste Station war eine kleine Burg, von der aus man einen wunderschönen Ausblick auf das türkisblaue Meer hatte. Dann durften wir in den kleinen Kunsthandwerkergeschäften bummeln, Postkarten und weitere kleine Geschenke einkaufen.
Der nächste Tag war sehr anstrengend, aber auch spannend und schön. Nach einem Quiz über Toulon, bei dem wir in Vierergruppen kreuz und quer durch die ganze Stadt gelaufen waren, wurden wir von einer Vertreterin des Bürgermeisters, Madame Noir, in der Mairie de Toulon, dem Rathaus, an der Uferpromenade empfangen. Nach ein paar kurzen Reden bekamen wir etwas zu trinken und ein Gastgeschenk, ein sehr großes T-Shirt der Stadt Toulon. Die meisten von uns entschieden sich, es als Sleepshirt zu verwenden...
Anschließend machten wir eine Bootstour im Hafenbecken von Toulon, die sehr lustig war und auf der wir superschöne Fotos machen konnten. Abends fand dann noch eine kleine Abschiedsfeier in der Schule statt. Die Eltern hatten dazu ein kleines Buffet mit Essen und Getränken aufgebaut und später wurden noch die Gewinner des Quiz ausgezeichnet und erhielten kleine Preise.
Den Mittwochvormittag verbrachten wir mit den Französinnen im Unterricht. Der Rest des Tages verging ganz schnell mit Kofferpacken und Verabschieden, denn am nächsten Tag war schon die Abreise. Unser Zug nach Nizza ging bereits früh morgens und der Abschied fiel den meisten echt schwer. Zwar freuten sich alle auf Zuhause, doch bei manchen kullerten auch ein paar Tränchen. Einige von uns haben noch immer Kontakt zu ihren Austauschpartnerinnen, und ich glaube, jede von uns würde gerne noch einmal an diesem Austausch teilnehmen!
Nele Grießhaber, 7a